25 Jahre Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre – kritisch betrachtet
Werner Thiede zieht eine nicht unkritische Bilanz mit Blick auf ein Vierteljahrhundert „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ – und das gleich in zwei längeren Aufsätzen. Der eine erschien im Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt 10/2024 unter dem Titel „Ökumenische Divergenzen auf eschatologischem Terrain“ (S. 557-562, online: https://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt/aktuelle-beitraege; eine gekürzte Fassung hiervon erschien im März 2025 unter dem Titel „Ökumenische Hoffnung“ in: InformationsBrief der Bekenntnisbewegung Nr. 343, S. 11-15). Die andere Studie kam mit der Überschrift „Ökumenische Eschatologie?“ in den theologischen beiträgen 5/2024, S. 363-380. Der Systematiker legt eingehend dar, dass die GER strukturell allenfalls das Niveau eines ohnehin verbreiteten Gnadenverständnisses bietet, wie es bereits im Alten Testament und sogar in einigen anderen Religionen anzutreffen ist, nicht aber jene neutestamentliche Radikalität, an der den Reformatoren gelegen war. Aus den überspielten Differenzen erklärt sich der allgemeinzu beobachtende Mangel an substantiellem ökumenischem Fortschritt im letzten Vierteljahrhundert…