184 S., Friedrich Bahn Verlag: Neukirchen-Vluyn 1992
2., überarbeitete Auflage 1995 – Reihe Apologetische Themen Bd. 1
ISBN 3-7615-9103-9
Vergriffen, evtl. antiquarisch erhältlich.
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Presse-Artikel, Broschüren, Aufsatzsammlungen und mehr oder weniger journalistisch aufgemachte Bücher über die äußerst umstrittene „Scientology-Kirche“ liefern oft vielerlei Informationen, ohne wirklich in die Tiefe zu fragen. Religiös oder weltanschaulich Interessierte, Juristen und Politiker und Betroffene benötigen aber auf die Dauer Verstehenshilfen, die das vieldiskutierte Phänomen nach seinem Wesenskern befragen. Das vorliegende Buch nimmt aus religionswissenschaftlicher und theologischer Sicht die entscheidenden Grundlagen und Hintergründe von Scientology in den Blick. Als der von 1991 bis 1996 für Scientology zuständige Referent an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) nähert sich Werner Thiede seinem Thema unter soziokulturellen und religionspsychologischen Aspekten, um sodann die psychischen Reize und Gefahren der Hubbardschen „Technologie“ zu beschreiben. Sein Hauptanliegen aber ist es, in der heiklen Frage, ob Scientology überhaupt als eine „Religion“ einzuschätzen sei, die Diskussion ein entscheidendes Stück voranzubringen. Von daher entwickelt er den Begriff der „Geistesmagie“, der geeignet sein dürfte, falsche Alternativen im Bemühen um eine zutreffende Beurteilung der scientologischen Lehre und Praxis zu überwinden und wichtige Klärungen zu ermöglichen. Die 2. Auflage bietet eine gründliche Überarbeitung des Bandes von 1992 mit Aktualisierungen, aber auch einigen inhaltlichen Modifikationen, ohne die Grundidee der Erstfassung zu verleugnen.
Aus den Rezensionen:
„Im Zentrum der bisher wohl gründlichsten Auseinandersetzung mit den weltanschaulichen Hintergründen des Hubbardschen Imperiums steht die Frage nach dem Wesen scientologischer Ideologie. Dass deren Triebkräfte nichtreligiöse, sondern vor allem magische Natur sind, hat Werner Thiede ist Analyse kompetent deutlich gemacht.“
Jörg Herrmann (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)
„Werner Thiede möchte zur begrifflichen Klärung beitragen, und das ist sinnvoll und nötig. Seine These ist bündig: Scientology ist ihrem Wesen nach Magie, d. h. der Versuch von Menschen, gestaltende Macht auszuüben. Geistesmagie, weil ihr eigentliches Objekt eben der Geist ist, also die Größe, die hinter den Erscheinungsformen des physischen und psychischen Lebens verborgen ist und zur totalen Befreiung gebracht werden soll. Das Menschenbild der Scientology wird dabei deutlicher als bisher. … Das scientologische Verständnis von Freiheit steht (titanisch) dem Verständnis von Gott als dem Schöpfer, Herrn und Erlöser entgegen. Gut dokumentiert und gut durchdacht.“
Prof. Dr. Niels-Peter Moritzen (Zeitschrift für Mission)
„Thiede liefert interessante, wissenschaftlich innovative Aspekte. Sein Taschenbuch, das ein ausführliches Literaturverzeichnis zum Thema enthält, ist informativ, anspruchsvoll geschrieben und, da mit journalistischem Engagement verfasst, spannend zu lesen. Es ist von daher nur zu empfehlen. Für eine religionswissenschaftliche und theologische Auseinandersetzung ist es unumgänglich, zumal es aus theologischer Perspektive kaum Untersuchungen zum Thema gibt.“
Lutz Friedrichs (Lutherische Monatshefte)