Zur Person

Dr. theol. habil. Werner Thiede (Jahrgang 1955) ist apl. Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, Pfarrer i.R. der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern und Publizist.

Nach dem Vollstudium der Evangelischen Theologie (obendrein ein Semester Katholische Theologie und Parapsychologie in Freiburg i.Br.) und dem Vikariat in Starnberg wurde Werner Thiede 1984 ordiniert. Ein Jahr lang war er Pfarrer z.A. in Bodenmais, wo er nach seinem Weggang seine Stellen-Nachfolgerin kennenlernte und in Regensburg heiratete. 1984 bis 1990 war er er Akademischer Rat a.Z. an der Universität Regensburg und schloss diese Phase mit der Promotion zum Dr. theol. in München ab (❯ Dissertation, veröffentlicht 1991). Daraufhin wirkte er als wissenschaftlicher Referent an der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ (EZW) in Stuttgart. Wegen deren Verlegung nach Berlin wechselte er 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans neugegründete „Institut zur Erforschung der religiösen Gegenwartskultur“ der Universität Bayreuth. Dort blieb er zwei Jahre und nahm die Habilitationsschrift über den Begriff des „kosmischen Christus“ in Angriff, mit der er im Sommer 2000 an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg habilitiert wurde (veröffentlicht 2001). 2001 wurde er dort zum Privatdozenten, 2007 zum apl. Professor für Systematische Theologie ernannt. 2004 bis 2006 war er Chefredakteur des „Evangelischen Sonntagsblatts aus Bayern“ (Rothenburg o.d.Tbr.). Anschließend arbeitete er bis 2016 als Theologischer Referent des Regionalbischofs im Kirchenkreis Regensburg und übernahm dann bis zum Eintritt in den Ruhestand (2018) allgemeinkirchliche Aufgaben. Seither ist er weiter publizistisch aktiv. Seine Gesamtbibliographie umfasst mittlerweile über 1000 Veröffentlichungen.

Zahlreiche ❯ Bücher sowie ❯ Aufsätze und Artikel, von denen einige in andere Sprachen übersetzt wurden, sowie Rundfunk-Beiträge und Fernseh-Interviews, aber auch die Lehrtätigkeiten an deutschen Universitäten (Heidelberg, Erlangen-Nürnberg, Mainz und Regensburg) und diverse ❯ Vorträge an Universitäten, in Akademien, in Pfarrkapiteln und Kirchengemeinden sowie bei Umwelt-Organisationen zeugen von seinem theologischen, ethischen und publizistischen Engagement. Darüber hinaus zeigt er mit zwei kleinen Bänden, die seine gesammelten Glaubensgedichte (2. Aufl. 2019) und Glaubenslieder (2023) enthalten, auch künstlerische Qualitäten.

Zu seinem 70. Geburtstag erhielt Werner Thiede 2025 eine umfangreiche Festschrift, die unter dem Titel „Digitale Realutopien und christliche Heilsverheißung“ von den Professoren Alexander Dietz, Harald Seubert und Hans Schwarz herausgegeben wurde. In einer ersten Besprechung ist zu lesen: „Die Festschrift zeigt: Thiede ist nicht nur ein scharfsinniger Denker, sondern auch Lehrer, Publizist und Brückenbauer zwischen Theologie und Gesellschaft. … Sie ehrt einen Theologen, der die Wahrheitsfrage mutig gegen Zeitgeist und Beliebigkeit behauptet und zugleich offen bleibt für die Herausforderungen einer digitalen Welt. Der LIT-Verlag hat mit diesem Band ein Werk veröffentlicht, das nicht nur den Jubilar würdigt, sondern zugleich ein Stück aktueller Theologiegeschichte schreibt – ein Buch, das Inspiration bietet für alle, die an der Schnittstelle von Glaube, Wissenschaft und Gesellschaft denken“ (theology.de).

Siehe auch Werner Thiede bei Wikipedia [extern].